Ruth Lapidoth
Jerusalem: Der rechtliche und politische Hintergrund
Ziad Abu-Amr
Die Bedeutung Jerusalems aus der Sicht eines Moslems
Geries S. Khoury
Die Bedeutung Jerusalems aus der Sicht eines Christen
Raphael Jospe
Die Bedeutung Jerusalems aus der Sicht eines Juden
Presse-Echo zu den 3000-Jahrfeiern Jerusalems
Leserbriefe
Jerusalem hat tausend Gesichter - und jeder von uns hat sein eigenes Jerusalem.
Mein Jerusalem ist das Herz des jüdischen Volkes, der Brennpunkt seiner Sehnsüchte, das Land seiner Visionen, die Wiege seiner Gebete. Es ist der Traum der Ankunft. Es ist der Name, den Millionen murmeln. Es ist der Ort, an dem Augen erhoben und Gebete gesprochen werden.
Mein Jerusalem ist Dr. Moshe Wallach aus Deutschland, der Arzt der Kranken seines Volkes Israel und Jerusalems, der das Sha'arei Zedek Krankenhaus errichtete und sein Zuhause in dessen Hof fand, um seinen Patienten Tag und Nacht nahe zu sein. Ich wurde in diesem Krankenhaus geboren. Mein Jerusalem ist der Kannister voll Wasser, ausgegeben an die Belagerten, und das Gesicht der ängstlichen, still auf Brot wartenden Bürger in der Schlange, und es ist der Himmel über Jerusalem, dessen Schwärze von Blitzen zerrissen wird.
Mein Jerusalem ist Bab el-Wad; die Straße zur Stadt, die schreit: "Erinnert euch unserer Namen für immer." Sie weint: "Hier in langer Reihe liegen unsere Körper." Es ist das aschgraue Gesicht unserer toten Kameraden, und es ist die beißende Kälte der rostenden Panzerwagen zwischen den Pinien am Rand der Straße.
Mein Jerusalem ist der herrliche Berg, die Stadt der Stille, dessen Erde die in Ehre gehaltenen Tausende birgt, die zum erbitterten Kampf zogen - und nicht zurückkehrten. Mein Jerusalem sind die Tränen der Fallschirmspringer an der Klagemauer 1967 und die Flagge, die einst über den Resten des Tempels und des Munitionshügels wehte, über Tel el-Ful und Armon Hanatziv. Und über Motta.
Mein Jerusalem ist die Farbe seiner Mauern, der Geruch seiner Märkte und die Gesichter seiner Einwohner jeder Couleur und jeden Glaubens, wo alle Glaubensund Gottesdienstfreiheit genießen, wo Heiligkeit jeden Stein, jedes Wort, jeden Blick umschließt.
Und mein Jerusalem ist die Stadt des Friedens, der jedem Glauben und jeder Nation große Veränderung bringen wird: "Denn die Thora soll hervortreten aus Zion und das Wort des Herrn aus Jerusalem... Friede sei in seinen Mauern und Wohlstand in seinen Palästen."
"Hier schwächen keine Tränen die Augen," schrieb der Jerusalemer Dichter Yehuda Amichai. "Sie glänzen nur und spiegeln die Härte der Gesichter wie Felsen". Jerusalem ist der Felsen, der Fels von Zeitaltern. chag same'ach (Frohes Fest) Jerusalem.